Pathologien Leber
Wichtige Pathologien der Leber
Leberzirrhose
Befunde
Ursachen einer Leberzirrhose sind z.B. chronischer Alkoholabusus, metabolische Störungen oder die Spätfolgen einer Hepatitis.
Sonomorphologische Zeichen der Leberzirrhose sind:
- Anfangs-/ fortgeschrittenes Stadium:
- periphere Gefäßrarefizierung
- feinknotiger Umbau des Leberparenchyms mit grobknotiger Oberfläche
- unregelmäßige Randkonturen der Gefäße
- Spätstadium: Schrumpfleber, Umgehungskreisläufe, Aszitesbildung
Fettleber
Befunde
Da das Parenchym einer Fettleber deutlich mehr Impedanzsprünge (Einlagerung durch Fetttröpfchen) aufweist als das einer physiologischen Leber, stellt sie sich im Ultraschall sehr echoreich dar. Diese Echogenitätszunahme kann am besten im Vergleich mit der benachbarten Niere festgestellt werden: Normalerweise sind die beiden Organe ungefähr gleich echogen. Ist das Leberparenchym aber viel echoreicher = heller als das Nierenparenchym, deutet dies auf eine Steatosis Hepatis hin.
Rechtsherzinsuffizienz
Befunde
Bei einer manifestierten Rechtsherzinsuffizienz zeigen sich typischerweise gestaute Lebervenen und eine dilatierte Vena cava inferior.
Aszites
Befunde
Die pathologische Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle wird als Aszites bezeichnet. Ursache ist der Austritt von Flüssigkeit aus Blutgefäßen in die Peritonealhöhle: ein nicht-entzündlicher Aszites ist zum Beispiel durch portale Hypertension bei Leberzirrhose, Herzinsuffizienz oder einen erniedrigten kolloidosmotischer Druck bedingt.
Nach Ursache und Zusammensetzung der Flüssigkeit lassen sich neben dem nicht-entzündlichen Aszites außerdem entzündlicher und hämorrhagischer Aszites voneinander unterscheiden.
Leberzysten
Befunde
Benigne Leberzysten sind die häufigsten fokalen Leberläsionen. Sie haben in der Regel keinen Krankheitswert und werden oft zufällig bei beschwerdefreien Patienten entdeckt. Nur bei sehr großen Zysten oder multiplen Zysten, die zu einem pathologisch gesteigerten Lebervolumen und deshalb zu einer Schmerzsymptomatik führen, ist eine operative Therapie indiziert.
Benigne Leberzysten lassen sich durch folgende Kriterien von anderen Raumforderungen abgrenzen:
- echofreier Inhalt (Galle, seröse Flüssigkeit)
- dorsale Schallverstärkung
- tangentiale Schallauslöschung
- scharfe Begrenzung
- runde Form
Hämangiom
Befunde
Leberhämangiome sind die häufigsten benignen Lebertumore. Auch hier handelt es sich meistens um einen sonografischen Zufallsbefund.
Sonomorphologie der Leberhämangiome:
- echoreich = hell (vermehrte Grenzflächen – Kapillaren)
- scharf abgrenzbar
- Nähe zu einer drainierenden Lebervene
Fokale Noduläre Hyperplasie
FNH Farbdoppler
FNH CEUS
Befunde
Die FNH (hyperplastisches Lebergewebe) ist ein ebenfalls benigner, gehäuft bei Frauen auftretender Lebertumor.
Die Echogenität der FNH ist oft echogleich im Vergleich zu dem Leberparenchym.
Farbdoppler
Im Farb-Doppler kann eine radspeichenartige Gefäßarchitektur der Arterien dargestellt werden.
CEUS
Die Diagnose einer FNH kann mit hoher Sicherheit mit CEUS (Kontrastmittelverstärkten Ultraschall- Untersuchung) gestellt werden. Kennzeichnend ist eine Radspeiche in der arteriellen Anflutung und eine Isokontrastierung in der Spätphase der CEUS.